Latein

Ab wann kann ich Latein lernen?

Das Fach Latein wird an der GmSmO Kellinghusen als zweite bzw. dritte Fremdsprache angeboten. Es kann als neu beginnende Fremdsprache in der Einführungsphase der Oberstufe gewählt werden und wird verpflichtend für drei Jahre bei durchgehend vier Wochenstunden belegt.
Außerdem kann es als vierstündiger WPU I in Klasse 7 verpflichtend bis zur 10. Klasse gewählt werden.
Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit Latein als vierstündigen WPU II in Klasse 9/10 zu wählen.

Kommen Schülerinnen und Schüler mit bereits mehrjähriger Erfahrung in Latein zu uns an die Schule, werden sie innerhalb eines der oben genannten Kurse differenziert unterrichtet und nach einem speziellen Konzept für fortgeschrittene Lateinlerner zum Latinum oder Großen Latinum geführt.


Welche Qualifikationen kann ich erreichen?

Schülerinnen und Schüler, die Latein als neu beginnende Fremdsprache in der Sekundarstufe II belegen, erwerben mit dem Abitur das Kleine Latinum, sofern sie im letzten Zeugnis mindestens fünf Punkte (Note glatt ausreichend) erhalten.
Bei einer zusätzlichen mündlichen Abiturprüfung oder einer Präsentationsprüfung in Latein mit ebenfalls mindestens fünf Punkten wird das KMK-Latinum („Mittleres Latinum“) erlangt. Schüler, die seit dem WPU II in Klasse 9 Latein lernen, erwerben mit dem Abitur automatisch das KMK-Latinum ohne zusätzliche Prüfung.

Fortgeschrittene Schülerinnen und Schüler aus dem WPU I oder von anderen Schulen erreichen entsprechend früher das KMK-Latinum (nach Klasse 10 bzw. 11) und können auch das Große Latinum erwerben, wenn sie Latein durchgehend bis Klasse 12 bzw. 13 behalten und am Ende mindestens fünf Punkte im Zeugnis erhalten.


Wie lerne ich Latein?

Im Zentrum des Lateinunterrichts steht in der Regel das Übersetzen. Es ist die Schlüsselqualifikation des Lateinlernens. Zunächst anhand eines Lehrbuches, später anhand von Originallektüre werden unterschiedliche Arten von Texten vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt. Dabei sind zum einen die Vokabeln und zum anderen die Grammatik wichtige Bausteine.

Die Themen der Texte drehen sich stets um das Leben in der römischen Antike. Mal geht es z.B. um den Alltag von Jugendlichen in Rom, mal um uralte Mythen, mal um wichtige Ereig-nisse aus der römischen Geschichte. Die Texte bieten immer wieder Anlass zum Nachdenken über die eigene Lebenswelt und zur Diskussion.

Im Gegensatz zu anderen Fremdsprachen wird im Lateinunterricht nicht Lateinisch miteinander gesprochen, sondern es wird intensiv über die lateinische Sprache gesprochen. Dennoch sind regelmäßiges Vokabel- und Grammatiklernen wie in allen anderen Sprachen unerlässlich.


Wer unterrichtet Latein?

Unsere Lateinlehrer und Ansprechpartner sind Herr Zarnbach, Frau Grünhagen und Herr Meyer, die alle Fragen gerne beantworten.


Warum soll ich Latein lernen?

•    Die lateinische Sprache ist ein Modell, an dem erkennbar ist, wie Sprache an sich aufgebaut ist und wirkt. Durch den Latein-Unterricht wird die Fähigkeit erworben, sprachliche Strukturen grundsätzlich zu verstehen.

•    Im Mittelpunkt des Unterrichts steht das Übersetzen von lateinischen Texten ins Deutsche. Dazu bedarf es neben der Fähigkeit, Texte zu entschlüsseln, auch der Fähigkeit, sie treffend wiederzugeben. Das Übersetzen schult die Fähigkeit, sich im Deutschen korrekt und passend auszudrücken.

•    Latein-Kenntnisse erleichtern das Erlernen weiterer Fremdsprachen: Zum einen hilft das grammatische Wissen, zum anderen lassen sich zahlreiche lateinische Wörter in den modernen Fremdsprachen wiederfinden – vor allem in den romanischen Sprachen Französisch, Italienisch und Spanisch, die aus dem Lateinischen entstanden sind.

•    Wer Latein lernt, vermag viele Fremdwörter zu entschlüsseln. Wörter wie „Differenz“, „Revolution“ und „Terrarium“ stammen aus dem Lateinischen und können, wenn ihr Ursprung bekannt ist, leicht verstanden werden. Weil Latein über viele Jahrhunderte die Wissenschaftssprache Europas war, sind Latein-Kenntnisse auch der Schlüssel zu vielen wissenschaftlichen Begriffen zum Beispiel in der Medizin.

•    Im Latein-Unterricht wird gelernt, sich zu konzentrieren, genau hinzusehen und Texte geduldig zu entschlüsseln. Dadurch wird die Fähigkeit trainiert, auch deutsche Texte gründlicher zu lesen und besser zu verstehen. Wer Latein lernt, erfährt eine intensive kulturelle Bildung.

•    Im Latein-Unterricht wird in eine fremde und doch vertraute Welt eingetaucht: Das Leben in der Antike ähnelt unserem und ist doch anders. Die Welt der Gladiatoren weist zum Beispiel Parallelen zum modernen Sportbetrieb auf und ist zugleich etwas Eigenes. Der historische Vergleich ist reizvoll.

•    Die 2000 Jahre alten Texte werfen immer wieder Fragen auf, die grundsätzlicher Natur sind und das Selbstverständnis des Menschen betreffen. So beschäftigt den Philosophen Seneca zum Beispiel die Frage, was ein glückliches Leben ausmacht. Diese existenziellen Themen regen zum Nachdenken über das eigene Leben an.

•    Lateinische Texte sind sprachliche Kunstwerke mit großer Wirkung auf ihr Publikum. Die Reden Ciceros und die Schriften Caesars sind Beispiele dafür. Im Latein-Unterricht wird gelernt, was Sprachkunst vermag, und ihr im Alltag darum aufgeklärter begegnet.

•    Die antike Sagenwelt ist ein fester Bestandteil des Latein-Unterrichts. Die Geschichten von Ikarus, Europa, Orpheus und anderen gehören zum europäischen Kulturgut. Sie haben stets die Fantasie von Künstlern und Kindern angeregt.

Quelle: Ulf Jesper (2008): Warum Latein lernen? In: IQSH – Fremdsprachenwahl am Gymnasium. Informationen für Eltern, S. 14.