Religion

Im Fach Religion fragen wir uns, welchen Beitrag der Glaube und welchen die Kirche zum Leben der Schülerinnen und Schüler heute noch leisten kann. Hierbei geht es kaum mehr um Bibelunterricht oder Dogmatisierung von Lerninhalten. Vielmehr soll im Religionsunterricht Raum geschaffen werden zu fragen, zu diskutieren und eigene Antworten auf die "großen Fragen" des Lebens zu finden.
 
Neben den historischen Grundlagen des Christentums in der Orientierungsstufe lernen die Schülerinnen und Schüler universale Fähigkeiten, die ihnen auch in anderen Fächern weiterhelfen können. Zum Beispiel werden Metaphern entschlüsselt, Geschichten und Bilder interpretiert, Sachtexte gelesen und selbst geschrieben. Wir arbeiten auch mit der Bibel, das allerdings auf ganz grundlegendem Niveau. 
 
In der Mittelstufe verschiebt sich der Schwerpunkt dann auf die Gegenwart. Neben aktuellen Fragen der Schülerinnen und Schüler über Islam, Gesellschaft und Glauben behandeln wir Themen wie "Umgang mit dem Tod", "Religion in der Popkultur" und "Paradiesvorstellungen". In dieser Zeit interessieren sich Schülerinnen und Schüler schlicht mehr für die aktuelle Erscheinung von Glauben in ihrem Umfeld und weniger für Historisches oder Theoretisches.
 
In der Oberstufe bereitet das Fach - wie auch andere Geisteswissenschaften - schwerpunktmäßig die wissenschaftliche Arbeit vor. Dies geschieht an schwierigen und teilweise fast philosophischen Themen (Ethik, Theodizee und Religionskritik), beleuchtet diese aber immer aus Sicht des protestantischen Christentums. Die Zusammenarbeit mit dem Fach Philosophie zeigt sich ab der Mittelstufe, wird durch die parallelen Themen in der Oberstufe allerdings noch intensiviert.
 
Natürlich muss man nicht jede Woche in die Kirche gehen, weder getauft noch konfirmiert sein, um am Religionsunterricht seine Freude zu haben. In der Fachschaft bieten wir - in bestem protestantischen Geiste - lediglich eine Perspektive auf die oben genannten Fragen. Deren Antworten geben wir nicht vor, sondern zeigen lediglich einen christlichen Weg, sich eigene Lösungen zu erarbeiten.
 
Der Religionsunterricht ist, wie an jeder Schule in Deutschland, natürlich kein Zwang. Die Schülerinnen und Schüler dürfen vor den entsprechenden Abschnitten wählen, ob sie die christliche Perspektive oder die philosophische mehr interessiert.